ARGE Carnica Arbietstagung

ARGE- CARNICA         

Am 14.10.2005 fand wieder ein ARGE- Carnica Treffen an der Steirischen Imkerschule statt. Geladen waren nicht nur Carnicazüchter aus Österreich sondern auch Imker, die mit unserer heimischen Carnica imkern.


1. Tagesordnungspunkt: Sinn und Hintergründe einer solchen ARGE:

Es ist ein großer Irrtum, dass die Zucht der Carnica nur Angelegenheit von engagierten Züchtern ist. Ohne starken Hintergrund – sprich überzeugter Imkerschaft – ist es fast unmöglich Zucht auf breiter Basis abzuwickeln.

Dazu kommt noch, dass es sehr wichtig ist große Gebiete für die Reinerhaltung einer Bienenrasse zur Verfügung zu haben um die genetische Vielfalt der Rasse erhalten zu können. Das dürften auch schon unsere Vorreiter in der Carnicazucht zur Kenntnis genommen haben, sonst hätten sie nicht im Ursprungsgebiet der Carnica ganze Bundesländer zu Reinzuchtgebieten erklären lassen. Wir wissen aber alle, dass ein Gesetz alleine zu wenig ist, um so große Gebiete wie die Steiermark, Kärnten und Niederösterreich rein zu erhalten. Zu wissen, dass der Erfolg nur über angepasste Bienen über größere Zeiträume gewährleistet ist, sollte das Motiv sein, so eine Idee zu unterstützen. Der Begriff „ Erfolg“ war demnach auch das große Motto dieser Tagung.

Was bedeutet Erfolg für den Einzelnen und wie kann man ihn größtmöglich umzusetzen?Zu Wort kamen erfolgreiche Berufsimker, die aus ihrer Sicht das Imkern mit der Carnica in Kurzreferaten beschrieben. Viele interessante Aspekte wurden dabei durchleuchtet und im Forum diskutiert. ( Wir werden in Folge diese Referate im Bienenvater veröffentlichen). Bei allen kam aber ganz deutlich die „Freiwilligkeit“ und nicht das „Muss“ zur Carnica zutage. Die Eigenheiten unserer Biene zu studieren und eine angepasste Betriebsweise zu entwickeln sind die wichtigsten Prämissen um Erfolg zu haben und natürlich eine gut ausgelesene Carnica. 


2.) Infrastruktur der österreichischen Carnicazucht:

Die ganze Fachwelt nimmt zur Kenntnis, dass es nur in großen Schutzgebieten möglich ist, eine Biene rein zu erhalten (unter Berücksichtigung der genetischen Vielfalt). Einig ist man sich nur nicht über die Größe solcher Zonen. Von Belegstellen mit bis zu 15km bienenfreien Radius ist die Rede. Bis hin zu der Aufrechterhaltung unserer oben genannten Bundesländer als Schutzzonen. Je größer solche Gebiete sind, desto schwieriger ist es sie rein zu erhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass mit zunehmender Größe eines Gebietes auch die Zahl „ Andersdenkender“ zunimmt, ist sehr hoch. Der Appell an diese Minderheit, sich an demokratische Grundrechte ( überwiegende Mehrheiten bestimmen ) zu halten, fruchtet scheinbar nicht. Pochen auf das Gesetz spaltet und zerkriegt die Imkerschaft. Was bleibt noch übrig?: In langen heftigen Diskussionen unserer ARGE wurde mehrheitlich der Weg der Überzeugung vorgeschlagen.

Viele Imker eines Gebietes oder alle auf einen Nenner zu bringen, sollte das große Ziel sein. Pufferzonen für Belegstellen ergeben sich daraus von selbst. Große Gebiete (Radien für Belegstellen) bienenleer zu halten, ist nicht realisierbar. Das würden sich die Imker aus wirtschaftlichen Gründen nicht gefallen lassen. Gar nicht zu sprechen vom ökologischen Desaster, dass sich daraus ergibt.
Aus diesen Gründen wäre es voreilig und grundlegend falsch auf unsere Reinzuchtbundesländer zu verzichten. Die ARGE Carnica wird Zukunftskonzepte erarbeiten, um den Imkern der betroffenen Bundesländer akzeptable Vorschläge für eine Mitarbeit an der Carnicazucht zu unterbreiten.

Ing. Marek Maximilian