Rosi Reinwald

Rosi Reinwald

Meine Imkerei mit der Carnica
Vor zirka 15 Jahren suchte ich nach einer sinnvollen Freizeitgestaltung und ich brauchte nicht lange nachzudenken, denn mein Mann führte damals eine kleine Hobbyimkerei mit 20 Bienenvoölkern und ich war als Helferin bei der Honigschleuderung zur Stelle.  Die Begeisterung für die Bienen wurde immer größer und so wagte ich mich eines Tages allein ein Bienenvolk zu öffnen, das war im Frühjahr 1996, als die Kinder in der Schule und mein Mann bei der Arbeit waren. Das war der entscheidende Moment, der mich von den Bienen nicht mehr los lies. 

Nachdem ich in den folgenden Jahren mit Interesse und Freude in der Imkerei mithalf und mein Imkerwissen theoretisch in Kursen und praktisch in meiner Imkerei unter Anweisung meines Mannes festigte, habe ich im August 1986 einen Außenstand von 15 Völkern selbständig eingewintert. Das Frühjahr 1987 konnte ich kaum erwarten. Voller Freude stellte ich dann bei der Frühjahrsrevision fest, dass alle 15 Völker den Winter stark, vor allem gesund überlebt haben.  



Durch die praktische Arbeit in den vergangenen Jahren und Absolvierung des Bienenwirtschaftsfacharbeiterlehrganges im Jahr 2001 mit erfolgreicher Absolvierung konnte ich einen reichen Erfahrungsschatz aufbauen und mich in Ausbildung zum Imkermeister wagen. Diese Ausbildung absolvierte ich im Jahre 2006 an der Steirischen Imkerschule mit ausgezeichnetem Erfolg.  

Das Leben der Bienen faszinierte mich immer mehr. Dadurch habe ich gelernt mit offenen Augen mit der Natur zu leben. Dafür bin ich sehr dankbar, dass ich in der Imkerei ein Hobby gefunden habe, welches mir die Faszination der Natur, die von dem Bienenvolk mit ihren Tausenden Individuen ausgeht, naturnah mit viel Verantwortung live erleben lässt. Wenn man mit offenen Augen in das Leben der Bienen schaut, dann wird einem klar, das diese Eigenart der Biene zu schützen ist. So haben mir die Bienenprodukte die Augen geöffnet, wozu die Natur fähig ist. Die Natur ist ständig bestrebt, unsere Gesundheit zu erhalten. Wie man aus alten Höhlenzeichnungen und anderen überlieferungen weiß, nutzen die Menschen die Bienenprodukte schon seit vielen tausend Jahren. Vor mehr als 150 oder noch früher, als die Menschen noch im Einklang mit der Natur lebten, da stand auf jedem Bauernhof ein Bienenhaus.

Der wichtigste Teil meiner Arbeit bei den Bienen ist und bleibt eine möglichst naturnahe und bienengerechte Imkerei mit hervorragender Qualität aller Bienenprodukte und ökologischer Betriebsweise zu führen.  Aus diesem Grund fasste ich 2004 den Entschluss, unsere Imkerei nach den Bioland-Richtlinien ökologisch auszurichten und uns dem strengen Kontrollsystem des Verbandes AUSTRIA BIO GARANTIE zu unterstellen, welches zur konsequenten Einhaltung der ökologischen Betriebsweise verpflichtet. Sicher habe ich mir auch die Frage gestellt, wieso dieser Mehraufwand? In erster Linie ist mir die Rückstandsfreiheit bei den Bienenprodukten wichtig. Weitere Motivationsgründe sind, sich von der Masse der anderen Imker abzuheben um bessere Marktchancen zu haben. Eine große Herausforderung und mein Ziel für das Jahr 2007 sind aber das Erfüllen der strengen Richtlinien einer ökologischen Bienenhaltung (Bioimkerei), um das Zertifikat zu erhalten.   

Persönliche gesundheitliche Probleme haben mich auch dazu bewegt, dass ich mich immer mehr für Produkte aus dem Bienenvolk zu interessieren begann. Schon bald wurde mir bewusst, dass die Bienen nicht nur den wertvollen Honig produzieren, sondern auch andere Bienenprodukte die eine erstaunliche gesundheitsfördernde Wirkung haben:   

• Honig – das Heilwunder
• Blütenpollen – das Stärkungsmittel
• Propolis – das hochwirksame natürliche Antibiotikum
• Gelee Royale – das Wundermittel,
• Bienengift – der wohltuende Stich, mit der antirheumatischen Wirkung

 Seit Millionen von Jahren leben Bienen und Pflanzen in enger Partnerschaft, wobei sie sich gegenseitig nützlich sind. Die Blüten locken mit ihren Farben und Düften die Bienen an und schenken ihnen Nektar und Pollen. Dafür leisten die Bienen die Bestäubungsarbeit.  Dazu ein Leitsatz zur Bedeutung der Bienenzucht, ausgesprochen auf der Imkerfachtagung in Schloss Krastowitz, wurde folgend formuliert:   

„ Die Biene ist nicht zum Honigsammeln auf die Welt gekommen, sondern als Erhalterin der Natur.“

Eine weitere Aufgabe und Herausforderung meiner Betriebsweise ist die Erhaltung unserer heimischen gut angepassten Bienenrasse Carnica. Sie garantiert in unserem rauen Klima eine harmonische bzw. natürliche Entwicklung des Bienenvolkes. Die Carnica – Apis mellifera carnica ist seit tausenden von Jahren die Biene unserer Heimat. Ihre guten Eigenschaften wie Sanftmut, Leistungsstärke, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten sind der Garant einer wirtschaftlichen und erfolgreichen Imkerei. Sie ist einfach die „beste Biene“ der Welt. Einfach gesagt: die Carnica bringt mir Freude -  ich liebe sie.

Aus meiner Praxis:


Eine erfolgreiche Zuchtserie

Kerzenproduktion


Honigschleuderung, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung

Verkaufsstand beim Christkindlmarkt





Ein Blumengloeckchen vom Boden hervor
War früh gesprosset in lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen und naschte fein:-
Die müssen wohl füreinander sein.
Johann Wolfgang von Goethe

Gemeinsam, mit Unterstützung meiner Familie und vor allem der Umgang mit diesen faszinierenden Lebewesen, die mir viel Freude und Zufriedenheit bringen, habe ich mir das Ziel gesetzt mich in Zukunft mit noch mehr gezielter Zuchtarbeit zu beschäftigen um unsere wertvolle Carnica-Biene zu schützen und zur Erhaltung der Kärntner Carnica Kultur beizutragen – dies bedeutet Bodenständigkeit, Kommunikation und Verantwortung für die Zukunft – Bienenhaltung in Siedlungsgebieten – mit einer sanften Biene „CARNICA“. 

Viel Freude mit den Bienen  

IM Rosi Reinwald
Globasnitz, 15.Mai 2007