Imelda Pichler

Imelda Pichler

Mein imkerlicher Werdegang

Ich kam zu den Bienen, wie die Jungfrau zum Kind, denn ich habe mich nie mit dem Gedanken getragen einmal Imkerin zu werden. - Mein Schwiegervater hatte damals an die 50 bis 60 Bienenvölker zu betreuen und beim Honigschleudern habe ich natürlich mitgeholfen.

Im Jahr 1984 hat mein Schwiegervater dann einmal einen Schwarm einlogiert ohne diesen gleich zu füttern. Auf meine Frage warum kein Futter, meinte er nur: das sei nicht so wichtig. Da war ich aber sehr erstaunt! Er hat mir nämlich einmal erzählt, dass ein Schwarm sofort nach dem Einlogieren gefüttert werden muss weil er sonst die Mittelwände nicht ausbauen kann und verhungert. So habe ich dann das Futterküberl mit Zucker und Wasser gefüllt und den Bienen aufgesetzt. Ich muss noch dazu sagen, dass mein Schwiegervater ein großartiger Imker war und die Tatsache, dass ich den Schwarm gefüttert habe, hat er natürlich gleich richtig gedeutet. Kurze Zeit später kaufte er dann Imkerhut, Handschuhe und Overall für mich. Leider habe ich von diesem großartigen Imker nichts mehr lernen können. Er hat aufgrund eines Schlaganfalles nichts mehr von seinem großen Wissensschatz an mich weitergeben können. So habe ich die übrig gebliebenen 19 Bienenvölker (Hinterbehandler und 3 Magazinbeuten!!!) mehr schlecht als recht übernommen und gleich sehr viel lernen müssen. Ich hatte aber zwei Helfer: Imkerfreunde meines Schwiegervaters, die mir mit manchem guten Rat zur Seite gestanden sind. Selbstverständlich habe ich jeden Kurs besucht, der für mich leicht erreichbar war.

In meiner besten Zeit hatte ich 30 Hinterbehandlungsvölker und zwischen 3 - 5 Magazinbeuten zu betreuen. Das war ein Traum - da war noch keine Varroamilbe da! Von den Magazinbeuten habe ich mich aber bald verabschiedet, denn als Anfänger mit zwei Beutensystemen zu arbeiten ist nicht ratsam. Einige Jahre später hat sich der Bienenstand dann auf 20 Völker eingependelt. Immer noch Hinterbehandler, und ich hatte nur sehr wenige Schwärme einzufangen (darauf bin ich heute noch stolz)! Später habe ich dann aus Zeitmangel umgestellt auf 10 Magazinbeuten. Nach dem Tod meiner Schwiegermutter stand mir wieder mehr Zeit zur Verfügung und ich habe mich gleich zum Wanderlehrerkurs angemeldet. Seither ist meine Liebe zu den Bienen größer geworden und ich habe weiter Kurse besucht und mich fortgebildet (so etwa: Erzeugung von Imkereiprodukten, Bienenkrankheiten und Bienengesundheit, Körkurs, Königinnenzuchtkurs, Varroa von vorne bis hinten, usw.). Das Schöne ist, dass man bei den Bienen NIE auslernt!

Inzwischen pflege ich wieder an die 20 Bienenvölker und seit 2002 bin ich Obfrau des Bienenzuchtvereines Bruck-Fusch-Kaprun. 2004 wurde dann der erste Imker-Facharbeiterkurs mit 17 Teilnehmern, davon 3 Frauen, im Land Salzburg gestartet, und ich war mit dabei!!! Im Rahmen einer kleinen Feier wurden uns Mitte Jänner 2006 die Facharbeiterbriefe von Landesrat Sepp Eisl überreicht.

WL Imelda Pichler
Obfrau BZV Bruck-Fusch-Kaprun